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Festfahren?
„Ist uns nicht gelungen.“

Die Unimog der Freiwilligen Feuerwehr Spiekeroog meistern Löschen und Logistik.

An der Nordsee ist Multifunktionalität gefragt. Die Freiwillige Feuerwehr Spiekeroog setzt mit ihren beiden Unimog U 5023, dem Tanklöschfahrzeug (TLF-2000) und dem Gerätewagen-Logistik (GW-L), auf Flexibilität im Einsatz und zuverlässiges Handling im Extremfall. Dank seines Rollcontainer-Systems könnte das Multitalent der Kommune künftig noch viel Geld sparen.

Die andere Seite des Paradieses.

Romantische Dünenlandschaften, idyllische Strände, schier endlose Salzwiesen. Die Nordseeinsel Spiekeroog ist ein kleines Paradies mitten im Wattenmeer. Den motorisierten Privatverkehr hat die 800-Personen-Gemeinde verboten. Hier regiert die Natur. Hier herrscht Ruhe. Aber nicht immer. 

Flächenbrände, Hochwasser, Seenotrettung, Evakuierung: Diese Vorfälle machen die unruhige Seite der 18,25 km² großen Insel aus. Den Touristen, die Spiekeroog gern für seine malerische Landschaft besuchen, bleibt sie meistens verborgen. Nicht aber den Insulanern der Freiwilligen Feuerwehr. 

Doch im hohen Norden weiß man genau, wie man mit solchen Extremsituationen fertig wird. Schon seit Jahrzehnten verlässlich an der Seite der Brandschützer: der Unimog.

Unimog seit 1980.

Den 44 aktiven Kameraden und 18 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr stehen insgesamt vier Fahrzeuge zur Verfügung. Zwei davon sind Unimog U 5023: ein 2.000-l-Tanklöschfahrzeug (TLF-2000) und ein Modell mit Doppelkabine als Gerätewagen-Logistik (GW-L). 

„Der Unimog hat die Feuerwehr immer schon begleitet“, sagt Spiekeroogs Gemeindebrandmeister Claas Warenski. Der alte „Heidetanker“, ein Unimog U 1300 L, der schon seit den 1980er-Jahren auf Spiekeroog tätig war, sollte eigentlich schon im Jahr 2007 ausgemustert werden. Doch das gesamte Team tat sich schwer, den alten Haudegen aufzugeben, der bis ins späte Alter hinein so hervorragende Dienste geleistet hatte. Im Mai 2024 machte der „Heidetanker“ dann aber Platz für den neuen GW-L auf Basis eines Unimog U 5023. 

Mit Jetski beladenes Logistikwunder.

Der Grund für die Neuanschaffung ist im Feuerwehrbedarfsplan festgehalten: „Es kann nur ein Fahrzeug infrage kommen, das keine Schwierigkeiten hat, die beiden „Rescue Watercraft“ schnell und sicher ins Wasser zu bringen.“ „Rescue Watercraft“ oder, wie der Laie sie nennen würde: Jetski. Auf Spiekeroog heißen sie: Frieda und Walter.  

„Die brauchen wir immer mal“, berichtet der Gemeindebrandmeister. „Zum Beispiel, wenn Kitesurfer abtreiben, eine Jolle, also ein Segelboot, kentert oder sich Leute bei einer Watt-Wanderung im Dunkeln verirren.“ Mit dem Unimog könne der Pilot ohne Zeitverzug starten. „Das geht super. Selbst bei starkem Wellengang.“

Aus Sicht der nordischen Floriansjünger gab es außerdem nur wenige Fahrzeuge, die die nötige Wattiefe von bis zu 1,2 m mitbringen, bei einer Nutzlast von rund 3.500 kg ohne Probleme auf dem sandigen Untergrund vorankommen und dabei im Einsatz hochflexibel bleiben: „Es konnte nur der Unimog werden“, sagt Claas Warenski, „das war von Anfang an klar“.

Es konnte nur der Unimog werden. 
Das war von Anfang an klar.

Claas Warenski, Gemeindebrandmeister, Freiwillige Feuerwehr Spiekeroog

 

Alles unter Kontrolle.

„Man kann hier nicht so wie an der Ostsee einfach ans Wasser fahren“, erklärt der stellvertretende Gemeindebrandmeister Kai Kröger. „Durch die Gezeiten ist der Untergrund hier jeden Tag anders. Mal gibt’s hier ’nen Priel, einen Wasserlauf, mal dort ein Loch.“ Was dagegen hilft: gut ausgebildete Maschinisten und souveräne Technik.

Die im Unimog verbaute Reifendruck-Regelanlage TireControl plus erlaubt per Knopfdruck eine sekundenschnelle Anpassung auf verschiedene Untergründe. Dazu stehen die drei Modi „Straße“, „Sand“ oder „Schlechtweg“ zur Auswahl. Alternativ kann der Druck auch manuell reguliert werden. Und genau dafür hat sich die Feuerwehr Spiekeroog entschieden: Der GW-L ist mit 2,6 bar Druck optimal auf die Verhältnisse vor Ort angepasst. Gleiches gilt für das Schaltgetriebe, das ebenfalls von automatisch zu manuell umgestellt werden kann, um mehr individuellen Spielraum zu garantieren. Für die blitzschnelle Reaktion auf den teils harten, teils weichen Insel-Untergründen. „Wir sind damit am Strand so leicht unterwegs wie ’ne Elfe“, scherzt Claas Warenski. 

Auch wenn sich der GW-L auf den schmalen Straßen Spiekeroogs recht mächtig ausnehme, sei der Allrad-Allrounder jeden Zentimeter wert. „Wir haben versucht, ihn festzufahren“, berichtet der Feuerwehr-Chef von der Einweisung durch die Unimog Generalvertretung Schelling Nutzfahrzeuge. „Es ist uns nicht gelungen.“ 

Multifunktional durch modularen Aufbau.

Aus der Masse heraus sticht der Unimog aber vor allem auch durch die Umrüstung von Eggers Fahrzeugbau und seinen modularen Aufbau. Der macht ihn nämlich zum perfekten Partner in Notsituationen, in denen Sekunden entscheidend sein können. Der GW-L verfügt standardmäßig über vier Container: einen für die Wasserrettung, einen für den Atemschutz, ein Modul für technische Hilfeleistung (TH) mit Ausrüstung wie Kettensägen, Schere-Spreizer, Akku-Flex, Motortrennschleifer und einen Mehrzweckzug inklusive Schutzkleidung. Darüber hinaus finden sieben Personen in der Staffelkabine Platz.  

Je nach Einsatz können die stationären Container durch weitere ausgetauscht werden. Zur Verfügung stehen der Freiwilligen Feuerwehr dabei ein Pumpenmodul mit Tragkraftspritze und Auffangbehälter, ein Hygienemodul zur Desinfektion und Dekontamination, ein Ölspurmodul sowie ein Schlauchrollcontainer mit einem 500 m B-Schlauch.

Leben retten, Kosten sparen.

Auf dem Unimog wäre sogar Platz für zwei weitere Container. Doch dieser Freiraum wird für rettungsdienstliche Maßnahmen am Strand freigehalten, erklärt Vize-Brandmeister Kai Kröger. Zudem ist der Unimog mit einem Vertikallift, einer Ladebordwand, einer Tür und einer Treppe ausgestattet. „Das sind Funktionen, die bei Reanimationen oder Rettungs- und Bergungseinsätzen schnell einmal über Leben und Tod entscheiden können.“

Und auch auf lange Sicht lohnt der modulare Aufbau: „Sollte ein neues Einsatzgebiet hinzukommen oder eine Verordnung in Kraft treten, passen wir einfach den Rollcontainer an“, erklärt Kai Kröger. „Und das wird der Gemeinde auch zukünftig Kosten sparen“.

Apropos Gemeinde. Die hat sich anfangs etwas schwergetan mit dem Namen, den die Kollegen ihrem neuen Fahrzeug verpasst haben und der jetzt über seiner Windschutzscheibe prangt: „Strandschwein“. Aber zum einen haben die Kollegen auf Usedom auch ihre „Wildsau“, zum anderen hat sich das „Strandschwein“ mittlerweile so verdient gemacht, dass sich wohl keiner mehr an seinem inoffiziellen Namen stören würde. 

Auf Usedom rettet der Unimog.

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