Der MB-trac feiert sein 50-jähriges Jubiläum.
Der MB-trac schreibt Geschichte: Im Juli 1973 lief der Traktor aus dem Hause Daimler erstmals in Serie vom Band. Als verlässlicher Helfer auf Acker und Feld hat der MB-trac Generationen geprägt – und begeistert bis heute. Dabei profitierte der kantige Bruder des Unimog von der Spitzentechnologie, die heute in den modernen Unimog Geräteträgern fortlebt.
Fasziniert und verbindet.
Kein Zweifel: Der MB-trac ist Kult. Auf YouTube finden sich unzählige alte Werbefilme, bei denen nicht nur Liebhaber der Landwirtschaftstechnik ins Schwärmen geraten. In den Kommentaren werden Erinnerungen an die erste Fahrt ausgetauscht, die Faszination für die Technik geteilt – und bedauert, dass „der beste Trecker, den es gibt“ nicht mehr gebaut wird. Sogar eigene Websites und Foren wurden von eingefleischten Fans ins Leben gerufen, um die große Community der Traktor-Ikone zusammenzubringen.
Die exklusive MB-trac-Kollektion.
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Ein Kind seiner Zeit.
Der MB-trac war die Antwort von Mercedes-Benz auf den wachsenden Bedarf an vielseitigen und leistungsfähigen Traktoren Ende der 1960er-Jahre. Nachdem der Prototyp des Ackerschleppers 1969 im badischen Gaggenau entwickelt wurde, stellt Daimler-Benz das fertige Produkt erstmals 1972 bei der jährlichen Ausstellung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft in Hannover vor. Am 1. Juli 1973 geht der MB-trac schließlich in Serie.
Die Verwandtschaft zum Unimog kommt nicht von ungefähr: Produktförderer Gustav Krettenauer greift damals bewusst auf bewährte Bestandteile des U 406 zurück, um den MB-trac trotz geringer Produktionszahl als günstigen Wettbewerber auf den Markt zu bringen. Gleichzeitig garantiert die Gleichheit der sogenannten Aggregate reibungslose Abläufe bei Reparatur und Kundenbetreuung.
Diese Strategie geht auf: Über die Jahre wird eine Vielzahl von MB-trac Modellen mit verschiedenen Motorisierungen und Ausstattungen produziert, die unterschiedlichsten Anforderungen gerecht werden. Vom MB-trac 65/70, der bei leichteren Arbeiten zum Einsatz kommt, bis zum 180 PS starken MB-trac 1800 Intercooler, der schwere Zugaufgaben meistert. Mit der Zeit wird der MB-trac nicht nur in der Landwirtschaft eingesetzt, sondern zum Beispiel auch im kommunalen Straßenbau, im Forst- und im Winterdienst.
Charakterkopf und Techniker.
Von der Konkurrenz hebt sich die Neuschöpfung nicht nur durch den serienmäßigen Allradantrieb und die vier gleich großen Räder ab, die der MB-trac von seinem Bruder Unimog übernimmt. Vor allem die technischen Details des Traktors wecken die Begeisterung der Kunden.
Dadurch, dass die charakteristisch-kantige – zuerst kieselgrau und später hellgelbgrün lackierte – Fahrerkanzel zwischen den Achsen platziert ist, stehen den MB-trac Besitzern drei Anbauräume in Front, Aufbau und Heck zur Verfügung. Ebenso wie eine Front- und Heckhydraulik, an die Pflüge, Heuwender oder Strohballenpressen angeschlossen werden können.
Eine Ära endet.
Obwohl der MB-trac gerade in technikaffinen Kreisen aufgrund seiner Motor- und Getriebeleistung als einzigartig gefeiert wird, stellt Daimler die Produktion 1991 aufgrund der unvorteilhaften Dynamik des Marktes ein. Das macht den Schlepper heute zum heiß begehrten Sammlerstück – viele der Kult-Trecker sind noch heute im Einsatz. Nicht selten stehen dutzende Exemplare in Reih und Glied, wenn sich die Community bei Treffen im Allgäu, in Niederbayern, im niedersächsischen Nordhorn oder im Unimog-Museum in Gaggenau versammelt. Letzteres widmet dem MB-trac 2023 sogar eine Sonderausstellung.
Denn der Kult-Schlepper markiert den Glanzpunkt eines beeindruckenden Stücks Automobilgeschichte, auf das die Daimler Truck AG zurückblicken kann. So zeigt das Unimog-Museum mit dem Bergmann Traktor aus Gaggenau von 1906 nicht nur den ältesten Traktor Deutschlands, sondern mit dem Benz-Sendling-Motor auch den ersten Traktor-Dieselmotor der Welt. Der ebenfalls ausgestellte Daimler-Benz OE Ackerschlepper aus dem Jahr 1928 legt als weiterer Vorfahr des MB-trac abermals Zeugnis von der reichen Firmenhistorie der Daimler Truck AG ab.
Sonderausstellung „50 Jahre MB-trac“
Das Unimog-Museum Gaggenau feiert den einzigartigen Schlepper ab Juli 2023 mit einer spannenden Ausstellung.
Der MB-trac überlebt: im Unimog Geräteträger.
So wie der erste MB-trac damals wesentliche Elemente des Unimog erbte, sind im modernen Geräteträger viele wertvolle Eigenschaften des MB-trac erhalten. Dazu zählen zum Beispiel die Schnellfahreigenschaften, die Pritsche hinter der Fahrerkabine oder die Portalachsen, die für hohe Bodenfreiheit sorgen.
Der Unimog Geräteträger ist einerseits ein enger Verwandter des kultigen MB-trac und deckt andererseits ein Leistungsspektrum ab, das den Ansprüchen der modernen Landwirtschaft gerecht wird. Durch die Zusammenführung von kraftvollem Arbeitsgerät und kostengünstigem Transportmittel kehrt der Geräteträger zurück zu der Idee des Originals, das wohl noch mehr Kultstatus besitzt als der MB-trac: Der Unimog selbst.