1976–1985 | Fortführung der schweren Unimog Baureihen und Rallye-Erfolge.
Die erfolgreiche Geschichte des Unimog begann vor 75 Jahren. Eine gute Gelegenheit, um auf die Meilensteine und wichtigen Entwicklungen des Alleskönners zurückzublicken. Dieser Teil der Reihe widmet sich dem vierten Jahrzehnt ab Mitte der 70er-Jahre, das einige neue Baureihen und Weiterentwicklungen brachte.
Neue Modelle mit Ecken und Kanten.
1976 feierte die Daimler-Benz AG das 25. Jubiläum des Unimog mit dem Stern auf der Haube. Knapp 200.000 Fahrzeuge waren seit dem Start der Produktion in Gaggenau produziert worden. Im September gleichen Jahres startete mit dem U 1000 die neue Baureihe 424, auch als „schwere Baureihe“ bekannt. Ihr unverkennbares Markenzeichen: die markanten seitlichen Höcker an der Motorhaube, die das kantige Aussehen der vor allem bei Städten und Kommunen sehr beliebten Baureihe unterstreichen. Auch außerhalb Europas erfreute sich der Unimog weiterhin großer Beliebtheit, so z.B. für Sondereinsätze in der Entwicklungshilfe als mobile Arztpraxis.
Insgesamt wurden bis Ende der 80er-Jahre innerhalb der Baureihen 424 und 425 acht Typen mit unterschiedlicher Motorleistung entwickelt – von 95 PS bis 150 PS. Die Krone in Sachen Leistungsstärke erreichte zu jener Zeit jedoch der U 1700 L aus der Baureihe 435, dessen 6-Zylinder-Motor mit Turbolader über ganze 168 PS verfügte und so bis zu 5 t Nutzlast erreichte. Wie gemacht für besonders leistungsintensive Aufgaben in Land- und Forstwirtschaft.
Baureihe 435 mit Doppelkabine.
Die Baureihe 435, die mit 30.726 gebauten Exemplaren als erfolgreichste „schwere Baureihe“ gilt, wurde in ganz besonderem Maße von dem auch heute noch bestens für Hobby-Umbauten geeigneten U 1300 L geprägt. Der lange Radstand von 3250 mm stellt dabei das wesentliche Abgrenzungskriterium zur Baureihe 425 dar.
Neben dem leistungsfähigen U 1700 L bekam ab 1983 auch der hochgeländegängige U 1300 L geräumige Doppelkabinen vom Hersteller Wackenhut aus Nagold spendiert. Diese besonders bei Expeditionen und Forschungsfahrten beliebten Kabinen boten bis zu 7 Personen Platz im Fahrerhaus. Naturgemäß kamen die spezifisch ausgerüsteten Unimog im Baugewerbe und der Industrie in den größten Stückzahlen zum Einsatz.