Warum?
Weil es nicht ganz so einfach ist, Müllwerkerin zu werden. Es gibt vorher einen Fitnesstest, den man bestehen muss. Da muss man zum Beispiel auf dem Crosstrainer eine bestimmte Schrittanzahl schaffen oder Gewichte stemmen, aber auch verschiedene Modell-Parcours absolvieren, zum Beispiel ein Treppenhaus hoch- und runterlaufen, Tonnen mit einem bestimmten Gewicht bewegen, übers Kopfsteinpflaster ziehen und so weiter. Alles auf Zeit. Und den Test bestehen die meisten halt nicht.
Wie sieht Ihr Alltag als Macherin in Orange aus? Wann stehen Sie morgens auf?
Offizieller Dienstbeginn ist um 5.30 Uhr. Jetzt sind unsere Touren ja in Berlin-Marienfelde, und unser Standort in der Gradestraße in Neukölln. Ich komme aber aus Hohenschönhausen, da brauch ich mit dem Auto mindestens eine halbe Stunde, zurück dann meistens doppelt so lang, wegen dem Verkehr. Ich stehe also um 3.30 Uhr auf.
Puh. Und zwei Stunden später geht’s dann auf die Straße?
Noch nicht ganz. Zuerst bekommen wir in der Gradestraße unsere Route mit den Ladungen, die an dem Tag anfallen und die Schlüssel, mit denen wir in die Hauseingänge und an die Müllkäfige rankommen. Um 5.45 Uhr geht’s dann zu den Autos. Anfangen zu verladen, können wir erst um 6.00 Uhr, vorher ist ja noch Nachtruhe. Wenn die letzte Fuhre abgekippt ist, bringen wir die Lkw auf den Stellplatz, bringen unsere Papiere zurück und so weiter. Falls es irgendwelche Auffälligkeiten gegeben hat, melden wir die noch, zum Beispiel versperrte Wege, überfüllte Behälter, kaputte Tonnen oder so. Und um 13.30 Uhr ist dann Feierabend.
Econic als schlanke Lösung für den Berliner Stadtverkehr.
Dazwischen passiert aber so einiges. Nur mal als „Hausnummer“: Wie viele Hausnummern klappern Sie und Ihre Kollegen pro Tag ab?
Wir rechnen da nicht in Hausnummern, sondern in Anschlägen. Eine große, schwarze Tonne, so wie man sie kennt, zählt als ein Anschlag, eine kleinere als ein halber. Wir fahren am Tag ja mehrere Runden. Wenn das Auto voll ist, geht’s zum Müllheizkraftwerk nach Ruhleben bei Spandau. Montag ist mein intensivster Tag, da haben wir drei Runden mit circa 300 Anschlägen. Ist schwer, das genau zu sagen, aber 150 Hausnummern sind das im Schnitt sicher. Freitags wird’s dann entspannter, da haben wir nur eine Tour. Den Rest vom Tag benutzen wir unter anderem zur Fahrzeugpflege. Fahren in die Waschstraße in Neukölln und kärchern das Packwerk und sowas.
Die Fahrzeuge, die Sie da reinigen, sind Mercedes-Benz Econic. Und diese Macher in Orange reinigen Sie nicht nur, sondern sitzen auch selbst am Steuer, nicht wahr?
Ja, genau. Ich hab’ kürzlich meinen Lkw-Führerschein gemacht und fahre seitdem selbst. Momentan bin ich Reservekraftfahrerin, also Stellvertreterin sozusagen, und bewerbe mich jetzt aber auch für die feste Stelle als Kraftfahrerin.
das Schönste überhaupt ist für mich, wenn uns die Kinderaugen bei der Arbeit begleiten.
Nancy John, Müllwerkerin, Berliner Stadtreinigung
Und wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Econic?
Ich liebe es, mit dem Ding durch die Straßen zu fahren. Und die Leute machen auch oft große Augen, wenn sie mich als Frau hinterm Steuer sehen. Tatsächlich ist das ja der erste Lkw, den ich jemals gefahren bin, also abgesehen von meinem Fahrschul-Lkw. Das war auch ein Mercedes-Benz Fahrzeug, der hatte aber keine mitlenkenden Achsen, so wie bei der Müllabfuhr jetzt.
Ist das nicht sehr schwer am Anfang in den vollen Straßen?
Am Anfang braucht man natürlich Übung, viel hängt aber damit zusammen, wie gut man seine Touren kennt. Da ist ein gutes Team Gold wert, das dir hilft, dich einweisen kann und so. Ich bin da heute noch drauf angewiesen, wenn ich mal eine fremde Tour mitfahre. Da passt ja gefühlt manchmal nur ein Taschentuch zwischen dich und die nächste Wand oder das nächste Auto. Mit dem Econic sitzt du aber so niedrig wie sonst nur in einem Transporter, und das hilft natürlich. Gerade bei den Fahrradfahrern in Berlin ist der Stadtverkehr eine echte Herausforderung.
Vision Zero: London will mit dem Econic mehr Verkehrsunfälle vermeiden
Noch eine letzte Frage: Was feiern Sie an Ihrem Beruf?
Mein Beruf ist ein Beruf mit Erlebnisgarantie: Auf den Straßen von Berlin ist kein Tag gleich, du triffst andere Leute, hast neue Situationen im Verkehr, auf die du dich einstellen musst. Es gibt auch viel Schönes draußen, und das Schönste überhaupt ist für mich, wenn uns die Kinderaugen bei der Arbeit begleiten. Das sind echt die größten Fans von unserer Arbeit. Die bleiben dann oft wie angewurzelt stehen und gucken uns zu, bis wir abfahren. Und manche Eltern laufen uns mit ihren Kindern sogar zwei, drei Ladestellen hinterher.
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