Generation Zukunft.

Wie sich Nutzfahrzeug-Werkstätten für die Unimog Spezialisten von morgen engagieren.

Nachwuchsmangel: Kaum eine Branche kennt ihn nicht. Bereits seit vielen Jahren verzeichnen Unternehmen das zunehmende Ausbleiben von Fachkräften. In der Automobilbranche trifft es vor allem die Nutzfahrzeuge sehr stark. Die haben im Vergleich zu Pkw das noch größere Nachsehen. Dabei ist das Tätigkeitsfeld ein sehr spannendes. Weil sich Aufgaben und Möglichkeiten nicht verstecken müssen, setzen immer mehr Werkstätten proaktiv auf die Nachwuchsförderung in diesem Bereich. Die Attraktion vieler Aktionen: der Unimog von Mercedes-Benz.

Nachwuchsförderung beginnt in der Schule, im Betrieb muss sie gelebt werden.

Eigentlich werde es jedes Jahr schwieriger, geeignetes Personal zu finden und zu halten, hört man aus der Nutzfahrzeug-Branche. Angefangen bei der Ausbildung. An jungen Leuten, die von Kfz, Reparaturarbeiten und Co. fasziniert sind, mangele es nicht. Doch werde die körperliche Belastung als Lkw-Mechatroniker größer als im Pkw-Bereich wahrgenommen. Viele schrecke das dann ab.

Umso wichtiger ist es, den Nachwuchs für die Branche so früh wie möglich zu begeistern. Neben Präsenzveranstaltungen wie Bildungsmessen sind für Werkstätten heute daher primär Schülerpraktika eine große Chance – um jungen Menschen Orientierungshilfe bei ihrem Einstieg in die Berufswelt zu bieten und sich als spannender Ausbildungsbetrieb zu präsentieren. Denn die Bilanz ist positiv: Nicht selten kommt es dann vor, dass aus einem Schülerpraktikum eine Ausbildung wird, die sogar mit einem Meisterabschluss gekrönt wird.

Die Lösung klingt simpel, sie zu leben ist das Ziel: Ausbildungsbetriebe müssen ihre Spezialisten langfristig an das Unternehmen binden – mit einer fachgemäßen Ausbildung, Wertschätzung der Arbeit und einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Die gute Nachricht: Vielerorten sind die Voraussetzungen dafür sehr gut.

Der Weg zum Lkw-Fahrzeugmechatroniker (m/w/x).

  • 3,5 Jahre Ausbildung
     
  • Voraussetzungen:
    • Persönliches Interesse an der Branche
    • Körperliche Belastungsfähigkeit
    • Zuverlässigkeit
    • Verantwortungsbewusstsein
       
  • Vorteile:
    • Gute Work-Life-Balance
    • Benefits (je nach Betrieb) u.a.: kostenloser Lkw-Führerschein, Schulungen, Fahrtkostenübernahme, Mobilfunkvertrag, Job-Bike

Arbeitsplatz für Spezialisten: Unimog kann nicht jeder.

Wer den Beruf des Lkw-Mechatronikers wählt, entscheidet sich für einen Job mit großem Potenzial. Bereits in der Ausbildung wird das persönliche Talent besonders gefördert. Eine der großen Challenges in Nutzfahrzeug-Werkstätten: der Unimog. Denn der Special Truck von Mercedes-Benz ist eine wahre Besonderheit und „die Kür für jeden Kfz-Mechatroniker“, heißt es.

Der Unimog besitzt ein ganz klares Alleinstellungsmerkmal. Während Kommunal-Lkw oder Transporter einfacher in Handling und Aufbau sind, kommt es beim vielseitigen Universal-Motor-Gerät auf besondere Genauigkeit an. Für einige Auszubildende ist der Special Truck deshalb sogar Anreiz und besondere Motivation für eine Ausbildung. Nicht umsonst wird der Unimog in Fachkreisen als das Schweizer Taschenmesser der Automobilbranche betitelt: Das Nutzfahrzeug mit dem Stern ist flexibel einsetzbar – seine Anwendungsbereiche und zahlreichen Anbaugeräte machen es einzigartig. Gerade die Hydraulik dieser Anbaugeräte ist aber durchaus komplex. Heißt aber umgekehrt auch: Wer Unimog kann, kann alles.

Spannende Werkstatt-Aktionen zur Nachwuchsförderung.

Viele Werkstätten setzen sich daher aktiv ein, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und vor allem die Nachwuchsförderung positiv zu beeinflussen.

Unimog U 500 Challenge (MLT)


Der Nutzfahrzeug-Dienstleister MLT Maschinen Logistik Technik GmbH & Co. KG aus Thüringen mit insgesamt zehn Werkstätten und rund 40 Mitarbeitenden (darunter drei Auszubildende) investiert sehr viel in die eigene Nachwuchsförderung. Neben vielen Benefits, allen voran ein kostenloser Lkw-Führerschein, setzt der Dienstleister für Nfz- und Kommunaltechnik auf die persönliche und fachliche Weiterentwicklung seiner Azubis, u.a. in beliebten Tagesschulungen. Aber auch langfristige Projekte sollen die jungen Menschen motivieren, herausfordern und vor allem halten.

Im Jahr 2020 initiierte MLT ein Azubi-Projekt im eigenen Haus. Im Mittelpunkt: ein 2010er Unimog U 500 aus dem eigenen Bestand für eine Komplettüberarbeitung. Im ersten Schritt galt es, den Special Truck genaustens zu begutachten und jede Schraube und jedes Gewinde kennenzulernen. Anschließend wurde der Unimog U 500 von Grund auf neu aufgebaut. Einzelne Teile der Baugruppen wurden überholt und nach Lackierung und Sandstrahlen neumontiert – unter der Leitung eines Meisters in der Ausbildung und allen Azubis. Enge Bauräume, viel Elektrik, alles auf kompaktem Raum. Aber nach eineinhalb Jahren Projektzeit hat das Team von MLT diese Unimog Herausforderung gemeistert. Als krönenden Abschluss durften die Azubis mit ihrem generalüberholten Special Truck auf der Unimog Veranstaltung 75 Jahre Unimog im Jubiläumskorso mitfahren: vom Werk Wörth bis nach Gaggenau. Ein nachhaltiges Erlebnis, das (ver)bindet.

Und nach der Challenge, ist vor der Challenge: Die drei Azubis, die aktuell bei MLT beschäftigt sind, widmen sich dieses Jahr direkt einem neuen Projekt: einem Mercedes-Benz Vario, der nach rund 15 Jahren Straßenbetrieb inklusive Winterdienst ähnlich wie der Unimog U 500 vollständig zerlegt und wieder aufgebaut werden soll.
 

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Unimog U 219 Puzzle (Croy)


International sind die Auswirkungen des Fachkräftemangels im Nutzfahrzeug-Segment ebenfalls deutlich spürbar. Auch Croy s.r.o, der seit 1992 autorisierte Importeur für Unimog in der Tschechischen Republik, will die Nachwuchsförderung pushen. Der Händler für Verkauf und Service von Mercedes-Benz Nutzfahrzeugen ist aktuell dabei, in Ostrava (Mähren) einen weiteren Standort zu bauen. Der Grundstein ist gelegt und die Bauarbeiten schreiten zügig voran.

Der Dienstleister für Sonderfahrzeuge möchte sich als künftiger Arbeitgeber vorstellen und für Mitarbeitende werben. Dafür hat sich die Firma einem besonderen Herzensprojekt verschrieben und setzt genau da an, wo es nötig ist: an einer Berufschule. Den Schülerinnen und Schülern wurde ein zerlegtes Neufahrzeug eines Unimog U 219 zur Verfügung gestellt. Ihre Aufgabe: Den Special Truck wieder zusammenbauen. Ein anspruchsvolles Feld, für das die angehenden Fachkräfte von morgen auch Unterstützung durch Croy Experten erhalten. In interaktiven Online-Schulungen haben die Berufschüler die Gelegenheit, sich wertvolle Tipps einzuholen. Den Löwenanteil müssen sie jedoch alleine stemmen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, die zwar jeden einzelnen herausfordert, aber auch nachhaltig prägt.
 

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