Unimog WaVe.

Wasserstoffbetriebener Unimog als im Fahrbetrieb klimaneutrales Nutzfahrzeug.

Wie verkleinert man den Fußabdruck eines Schwergewichts, ohne sein Profil zu verlieren? Mit dieser Frage setzen sich die Ingenieure von Daimler Truck auseinander. Um eine nachhaltige Zukunft mitzugestalten, sollen bis zum Jahr 2039 in den globalen Kernmärkten in Europa, USA und Japan nur noch klimaneutrale Nutzfahrzeuge angeboten werden. Eine spannende Richtung in puncto lokal emissionsarmer Antrieb: die heiße Wasserstoffverbrennung. Im Rahmen des öffentlich geförderten Pilotprojekts „WaVe“ hat Mercedes-Benz Special Trucks gemeinsam mit Projektpartnern einen wasserstoffbetriebenen Unimog entwickelt. Auf der Fachmesse demopark 2023 wurde er öffentlich präsentiert.

Mehrgleisig in die Zukunft.

Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2039 zu erreichen, verfolgt Daimler Truck eine klare Entwicklungsstrategie bei der Transformation hin zum CO2-neutralen Transport. Neben der Umrüstung auf den Batteriebetrieb erforscht das Team vom Mercedes-Benz Werk in Wörth auch aktiv die Möglichkeit, durch den Einsatz von Wasserstoff als Antriebsmittel drastisch CO2-Emissionen zu reduzieren

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Höchste Ansprüche.

Die Kompaktheit des Geräteträgers ist einer seiner wesentlichen Vorzüge. Also mussten Lösungen gefunden werden, die den beschränkt verfügbaren Bauraum optimal nutzen – ohne das bewährte Konzept verschiedener An- und Aufbauräume aufzugeben.

Zudem war der Anspruch, weiterhin die vielfältigen Anwendungsgebiete zu gewährleisten, für die der Unimog besonders bei kommunalen Dienstleistern geschätzt wird. Dazu musste zum einen die hohe Nutzlast sichergestellt werden, zum anderen aber auch die kraftvolle Performance, die es für den Betrieb von verschiedenen Arbeitsgeräten braucht.

Im Unterschied zu anderen Schwertransportern und Zugmaschinen beschränkt sich das Einsatzgebiet eines Unimog außerdem nicht auf die Straße, sondern erstreckt sich auch auf teils unwegsames Gelände, wo er durch Gras, Staub oder Erde oft hoher Verschmutzung ausgesetzt ist.
 

Das Projekt WaVe.

Ziel des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Verbundvorhabens WaVe ist, ein wasserstoffbasiertes Antriebssystem für Nutzfahrzeuge im Medium-Duty-Bereich zu entwickeln und anhand verschiedener Demonstratoren in Feldversuchen zu erproben.

Im Kern des Antriebssystems steht ein neuartiger Wasserstoff-Verbrennungsmotor, der mit allen für den Betrieb notwendigen Systemkomponenten ergänzt wird.

Projektlaufzeit: Mitte 2021 – Mitte 2024

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Auf dem Weg zum Nutzfahrzeugeinsatz.

Ein wichtiger Meilenstein: Am 17. März 2023 rollte ein Prototyp auf Basis des Unimog Geräteträgers mit Wasserstoffmotor und integrierter Abgasreinigung über die Teststrecke. Entwickelt im Rahmen des Projektes WaVe (Wa-Ve gleich Wasserstoff-Verbrennung), das im Juli 2021 angelaufen ist und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie das Next Generation EU-Programm der Europäischen Union gefördert wird.

Es war ein langer Weg bis dahin. Denn um den Unimog fit für die Zukunft zu machen und dabei seine Einzigartigkeit zu erhalten, musste eine Reihe von Herausforderungen gemeistert werden.

Wir wollen zeigen, dass der Arbeitseinsatz eines Geräteträgers mit Wasserstoffmotor funktioniert.

Steffen Fertig, Vorentwicklung, Mercedes-Benz Special Trucks

Als Basis für den Wasserstoffverbrennungsmotor nutzte Daimler Truck einen Erdgasmotor, bekannt aus dem Mercedes-Benz Econic. Ergänzt wurde dieser durch Diesel- und spezielle Wasserstoffkomponenten. Seine erste Testfahrt hat der Unimog seit der Inbetriebnahme im Januar bereits bestanden – unter anderem im Entwicklungs- und Versuchszentrums in Wörth.

Der auf der demopark 2023 gezeigte WaVe Unimog ist ein bisher einzigartiger Prototyp. Ausgewählt wurde dafür ein Unimog U 430 mit mittlerem Radstand und kurzer Pritsche. Der dadurch gewonnene Bauraum bietet Platz für das Druckgas-Wasserstofftanksystem. Die 12,4 kg Wasserstoff an Bord des Unimog werden mit 700 bar gespeichert und über einen elektrischen Druckminderer an den Motor weitergegeben.

Das nächste Schwerpunktthema des Projekts haben die Experten bereits in Angriff genommen: „Wir wollen zeigen, dass der Arbeitseinsatz eines Geräteträgers mit Wasserstoffmotor funktioniert“, erklärt Steffen Fertig, tätig in der Vorentwicklung bei Mercedes-Benz Special Trucks. Sein Kollege Ulrich Isecke konkretisiert: „Unser Ziel ist es, einen Arbeitseinsatz von acht bis zehn Stunden zu realisieren.“

Am Beispiel eines Mäheinsatzes wurde das bereits erprobt. So durfte der WaVe Unimog, ausgestattet mit einem Mähaufsatz der Firma Gerhard Drücker GmbH & Co. KG, im August 2023 das Werk Wörth für eine Probefahrt verlassen und raus auf die Straße.

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Kommt Zeit, kommt Truck?

Ob der Unimog mit Wasserstoffverbrennungsmotor irgendwann in Serie vom Band läuft, ist heute noch völlig offen. Mit seinem breiten Produktportfolio bietet Daimler Truck aber auf jeden Fall eine große Auswahl an Fahrzeugoptionen für den individuellen Einsatzbedarf.

C02-sparende, wasserstoffbasierte Antriebe können für sehr flexible und anspruchsvolle Anwendungen die bessere Lösung sein – insbesondere bei Fahrzeugen wie dem Unimog, die als Arbeitsgerät stundenlanger Dauerlast ausgesetzt sind. Ob im kommunalen Kontext, in der Forst- und Landwirtschaft, beim Bau oder im Katastrophenschutz. Wo allerdings ein regelmäßiger Einsatz auf planbaren Strecken mit geeigneten Entfernungen und Lademöglichkeiten ansteht, wie es im Verteiler- und Fernverkehr oftmals der Fall ist, können batterieelektrische Trucks die richtige Wahl sein.

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