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Mit Hochspannung erwartet.

Weiterer Unimog U 5023 für französisches Energieunternehmen RTE.

Was lange währt, wird endlich gut: Nach diesem Motto handelte auch Yannick Schneider, Einsatzgruppenleiter der RTE-Mannschaft aus Mulhouse-Illzach. Ganze drei Jahre hatte der Unimog Fan auf die Möglichkeit gewartet, endlich einen der heiß begehrten hochgeländegängigen Special Trucks für seinen Standort zu bestellen. Mittlerweile ist das weiß-blaue Wunderkind im Einsatz – und das Warten hat sich gelohnt.

Siebter Unimog Neuzugang bei RTE.

RTE betreibt das gesamte Hochspannungsnetz in Frankreich. Und ist auf den Geschmack gekommen: In den letzten beiden Jahren hat das Unternehmen auf seine Standorte verteilt sieben Unimog angeschafft – aus gutem Grund: Zur Wartung und Instandsetzung der Masten und Leitungen müssen sich die Einsatztrupps oft durch unwegsames Gelände kämpfen. Ohne ein extrem hohes Maß an Geländegängigkeit geht da gar nichts.

Schneiders Team ist bei der Arbeit – auf dem stählernen Masten einer 63.000-V-Starkstromleitung, der von mannshohem Schilf umgeben ist. Eine Traum-Umgebung für den Unimog. Regelmäßig wird das Gebiet vom Fluss Ill überflutet, was die Zufahrt noch anspruchsvoller macht. Schneisen werden benötigt, um überhaupt Einsatzteams in den „Großen Ried“ zu bringen. „Die Kollegen anderer Teams haben allradgetriebene Lkw bekommen, mit denen sie sich nicht in ein solches Gelände wagen“, so Schneider. Daraus ergeben sich entscheidende Nachteile, beispielsweise in der Bereitstellung von Werkzeugen und Arbeitsgeräten, die sich nicht per Pick-up transportieren lassen.

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Individuelles Fahrzeug – selbst konfiguriert.

Das Team aus dem Elsass hat sich nicht nur für die Bestellung des Neuzugangs stark gemacht, sondern ihn auch selbst konfiguriert. Gar nicht so einfach bei der Fülle an Möglichkeiten, die der Unimog seinen Anwendern bietet. Doch dank des aktuellen Unimog Booms bei RTE konnte die Mannschaft auf die Fahrzeugpläne ihrer Kollegen in Metz zurückgreifen. Und als es nach langem Warten endlich soweit war, wusste Yannick Schneider auch ganz genau, was er von dem Unimog
U 5023 erwartet: Platz für Reparaturen und Werkzeug, eine Lösung für schwere Lasten – und natürlich extreme Geländegängigkeit.

Kraftpaket mit Platzangebot.

Gesagt, getan: Der Kofferaufbau des Unimog bietet Unmengen an Platz – und eine Stehhöhe, dank der bequem in der dort eingerichteten Werkstatt gearbeitet werden kann. Werkzeuge lassen sich sowohl innen als auch in den außen liegenden Fächern verstauen. Sogar auf dem Dach bietet der Allrounder noch Stauraum: Hier befinden sich die Alu-Leitern – inklusive sicherem Aufstieg über die Außenwand des Aufbaus.

Damit nicht nur Personen, sondern auch Lasten in alle Richtungen bewegt werden können, punktet die Frontseilwinde des Unimog von Schlang & Reichart mit einer Zugkraft von satten 6.000 kg. Feststellbremsen an allen Rädern sorgen dafür, dass der U 5023 auch beim Einsatz der Winde unter Maximalbelastung nicht die Bodenhaftung verliert. „Wir haben zusätzlich eine Spillwinde installiert, damit wir schwere Teile oder Kabel auf die Masten hieven können", erzählt Schneider mit einem zufriedenen Blick auf den Special Truck. Außerdem wurde eine Bär Hebebühne am Heck angebracht, um Lasten von bis zu 2 t mit Niederhubwagen in den Kofferaufbau zu befördern.

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Heimspiel Geländegängigkeit.

Auch bei der Fahrt mit dem Unimog kommen die Ausstattungs-Highlights des Allrounders voll zum Tragen: Wenn die Hochspannungsmasten nicht im Schilf, sondern auf bewirtschafteten Feldern stehen, kann der empfindliche Boden schnell durch das Fahrzeug beschädigt werden. Die vom Fahrerhaus aus steuerbare Reifendruck-Regelanlage TireControl plus schont den Untergrund, indem vor dem Befahren von Anbauflächen Luft abgelassen und so die Auflagefläche der Reifen vergrößert wird. Der Unimog selbst schützt sich mit einem Ast-Abweiser für das Fahrerhaus vor unerwünschten Kratzern.

Zu guter Letzt stellt eine 220-V-Stromversorgung das Arbeiten unter Spannung sicher. Elektrische Maschinen und Heizgeräte zum Trocknen speziell benötigter Stangen können problemlos angeschlossen werden.

Yannick Schneider und sein Team sind begeistert von der Ausstattung des weißen Riesen. Aus seiner Sicht ist das A und O des gesamten Unterfangens das einmalige Off-Road-Können des Unimog – denn das, so Schneider, macht dem Unimog so schnell keiner nach. Da hätten sie lange warten können.

Quelle: Transport Magazin
Text: Hans Müller
Fotos: Olivier Bos

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