Härtetest bei Eis und Schnee.

Für die Fuhrparkerneuerung unterzieht VR Track einen Unimog U 427 umfangreichen Tests.

Der Unimog ist eine Ingenieurslösung, wie er ein zuverlässiger Kumpel und Arbeiter ist. Warum sich viele Nutzer für ihn entscheiden, versteht man oft erst, wenn man ihn näher kennenlernt. Ein Beispiel ist VR Track aus Finnland, ein Teil der VR Group. Das Unternehmen beschäftigt 1800 Mitarbeiter und betreibt 6000 Kilometer Schienennetz. VR Track operiert in Finnland und Schweden, ist außerdem Ingenieurbüro, Bauunternehmen und Instandhaltungsdienstleister, spezialisiert auf Infrastrukturprojekte. Zudem ist VR Track ein wichtiger Lieferant von Materialien für den Eisenbahnbau und darf als Pionier der Branche bezeichnet werden – agil und innovativ.

Zu den Kunden von VR Track gehören unter anderem Regierungsstellen und Kommunen, Häfen und Industrieunternehmen. VR Track ist in zahlreiche Infrastruktur-Allianzen involviert und betreut die Projekte vor allem im Hinblick auf eine Steigerung der Produktivität und Qualitätsverbesserungen – spätestens an diesem Punkt kommt der Unimog ins Spiel.

Der Anspruch: Leichte, preiswerte und emissionsarme Fahrzeuge.

Kürzlich kam VR Track nach einer Fuhrparkanalyse zu dem Schluss, dass die aktuelle Flotte der 2-Wege-Fahrzeuge nicht mehr dem eigenen Anspruch nach modernen und umweltgerechten Standards entspricht. Folglich gab es nur eine vernünftige Lösung: der Ersatz der alten Ausrüstung durch neue, leichte, gemessen an der Leistungsfähigkeit preiswerte und emissionsarme Fahrzeuge.

Das Lastenheft machte klar: Der Unimog hat großes Potenzial.

VR Track erstellte einen Anforderungskatalog. Multifunktionalität stand ganz oben auf der Prioritätenliste. Zwangsläufig kamen die Verantwortlichen auf den Unimog und erwarben im Frühjahr 2017 ein erstes Fahrzeug für ein Pilotprojekt. Der Plan: den Unimog im Frühjahr und Winter bei Bau- und Wartungsprojekten intensiv zu testen. Ziel war es, die Usability und den Benutzerkomfort des Unimog zu untersuchen – aber auch die Eignung des Fahrzeugs für die Eisenbahn-Instandhaltung über die verschiedenen Jahreszeiten, die ganz unterschiedliche Ansprüche und Herausforderungen mit sich bringen.

Unimog 2-Wege bei den Wiener Straßenbahnbetrieben im Einsatz.

Von Anfang an war der multifunktionale Einsatz fester Bestandteil des Pilotprojektes. Es musste sich nicht nur der Unimog, sondern auch die Ausrüstung bewähren. Im Winter setzt VR Track den Unimog als Räumfahrzeug für Gleise und Infrastruktur ein. Zur Zusatzausrüstung gehören Schneepflug, Schneefräse, Schneebesen sowie ein Hiab-Kran mit Personenkorb, mit dem die Besatzung Pflege- und Wartungsarbeiten zum Beispiel an Elektroeinrichtungen und Lichtanlagen durchführen kann. Die Winterdienstgeräte mussten sich ebenfalls für die Räumung von Straßen- und Grundstücken eignen. Auch der Einsatz als Zugmaschine für Transportfahrten mit diversen Anhängern ist mit dem 2-Wege-Unimog möglich. Eine weitere Besonderheit ist die ZAGRO Schienenführung: Sie kann von der finnischen Breitspur (1524 mm) auf Normalspur (1435 mm) wie in Schweden umgestellt werden.

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Im Video: Der Unimog im finnischen Eignungstest.

Mehr Videos zum Unimog Geräteträger im 2-Wege-Einsatz:

Die ersten Test-Ergebnisse sind überzeugend.

Zur Analyse des Pilotprojektes hat VR Track ein detailliertes Testprogramm samt Reporting-System eingerichtet. Die Ergebnisse sind eindeutig: Der Unimog erweist sich als leichter Lkw, der sich mit bis zu 89 km/h sehr schnell über die Straße zu seinen Einsätzen bewegen lässt. Die Umsetzung auf die Schienen funktioniert flott und reibungslos. Als Plattform für An- und Aufbaugeräte erwies er sich als ideal. Auch mit den diversen Aufgaben und den anspruchsvollen Wetterbedingungen kam das vielseitige und wandelbare Fahrzeug bestens zurecht.

Garant für den erfolgreichen Einsatz ist nicht zuletzt die Beratung durch Veho Oy, eine Mercedes-Benz Generalvertretung in Finnland, und deren Vertriebsmanager Risto Eränen, der das Pilotprojekt unterstützt, den Aufbau koordiniert und sich um das Training der Bedienmannschaft kümmert. Die Anwender wurden im Februar 2017 einer intensiven Theorieausbildung unterzogen – gefolgt von einer praktischen Ausbildung am Fahrzeug samt Kran.

Letztlich schaffte der Unimog bisher alle Aufgaben bestens – vom Schneefräsen im schneereichen Nordfinnland, über das Schneeräumen und Kehren in Ostfinnland bis hin zu den Sonderaufgaben, die VR Track ihm aufbürdete. „Wir brauchten die Erfahrung unter Winterbedingungen, um darüber entscheiden zu können, ob der Unimog für unsere Zwecke geeignet ist“, sagt Timo Riihimäki, Vice President Track Machinery, Rail Materials & Support Services bei VR Track. Wichtig war, dass sich der Unimog auch bei der Wartung und Reparatur der Fahrdrähte bewährt. Das hat im Zusammenspiel mit dem hydrostatischen Fahrantrieb, durch den sich die Arbeitsgeschwindigkeit stufenlos von 0-50 km/h regeln und der sich sogar per Fernbedienung vom Arbeitskorb aus bedienen lässt, sehr gut geklappt. Die Fahrer loben die Rundumsicht aus der geräumigen Kabine ebenso wie das gelungene Bedienkonzept.

Quelle: Unimog Magazin 2/2017
Text: VEHO OY AB, Finland

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