Verlässlichkeit hat
einen Namen: ELMO.

Mit dem Unimog Expeditionsmobil auf Weltreise – Teil 2.

Auf seiner Reise um die Welt hat Team ELMO – das sind Sonja, Dirk und ihr Unimog Baujahr 1992 – bereits mehr als 45.000 Kilometer zurückgelegt. Und das ganz ohne Panne. Im zweiten Teil unseres Interviews erzählen die stolzen Abenteurer von den Umbauten an ihrem Unimog U 427 1450 L und den spannenden Zielen, die sie mit ELMO noch ansteuern wollen.

Mit dem Unimog Expeditionsfahrzeug auf Weltreise – Teil 1

Umbauten am Unimog Expeditionsmobil.

Eine Weltreise stellt gewisse Anforderungen an ein Expeditionsmobil. Welche Umbauten habt ihr an eurem Unimog vorgenommen?

Dirk: Wir haben ELMO in Belgien gefunden. Dort stand er lange in einer Halle. Wir mussten den also erst mal emigrieren. Wie es sich gehört, wenn ein Auto lange Zeit in der Garage stand, hat er dann eine große Inspektion bekommen. Dabei wurden alle Bremsbeläge und Flüssigkeiten gewechselt.

Sonja: Wir haben bei der Gelegenheit gleich die Gasheizung rausschmeißen und eine vernünftige Dieselheizung einbauen lassen. Außerdem wurde die Elektrik auf den aktuellen Stand gebracht. Das Innere des Aufbaus nutzen wir, wie es gebaut wurde mit Tisch und Sitzbänken, die man zu einem Bett machen kann. Das Bett lassen wir aber fast immer aufgebaut, denn sitzen kann man auch draußen wunderbar. Auch Küche und Bad waren schon drin. Die haben wir nur leicht für unsere Bedürfnisse angepasst. Zum Beispiel haben wir ein zusätzliches Waschbecken und eine andere Dusche eingebaut.

Selbst ist der KFZ- und Zweiradmeister: Viele der Arbeiten an ELMO führte Dirk Erker selbst durch.
ELMOs Dachträger schweißte er genauso in Eigenregie an den Unimog...
...wie den zusätzlichen Tank, ...
...die praktische Scherentreppe...
und die Dachkonsole für Radio und Funkgerät.
Für mehr Komfort auf der Straße erhielt ELMO außerdem bequemere Sitze.
Selbst ist der KFZ- und Zweiradmeister: Viele der Arbeiten an ELMO führte Dirk Erker selbst durch.
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Dirk: Ansonsten hat er einen Dachträger, eine Leiter und einen Bullfänger bekommen – das haben wir alles selbst geschweißt. Genauso wie eine Dachkonsole für Radio, Funkgerät und Ablagen. Dann haben wir Schwingsitze aus dem Militärbereich eingebaut – mechanische, keine Luftgefederten. Die sind aus dem Sankoffer der Bundeswehr. Als nächstes haben wir eine Mittelablagekiste gebaut. Insgesamt haben wir mehr Stauraum geschaffen. Mit 6,6 t sind wir trotzdem sehr leicht unterwegs. Und das mit 200 l Wasser und 370 l Sprit an Bord. Mit dem Kraftstoff kommen wir etwa 2000 km weit. Dafür haben wir auch einen zweiten Tank eingebaut – allerdings müssen wir umpumpen. Dann haben wir den Unimog gedämmt, weil wir über 100 dB in der Fahrgastzelle hatten. Glücklicherweise haben wir ein passendes Dämm-Kit gefunden. Die neue Dämmung ist bestimmt 2,5 cm dick und mit ihr kamen wir runter auf 80 dB. Jetzt kann man sich auch unterhalten. Auf unserer ersten Fahrt nach Sachsen haben wir festgestellt, dass ELMO am Berg Probleme hat. Da hat uns jeder Lkw abgezogen. Also haben wir die Leistung erhöht. Er hatte 135 PS und wir haben ihn auf 164 PS hochgedreht – mehr wollte ich nicht. Damit war das Problem gelöst und er zieht jetzt auch am Berg gut. Ansonsten sind Motor und Getriebe original, Antrieb auch. Da haben wir nichts dran gemacht, außer die Stoßdämpfer. Das war dann aber schon in der Mongolei.

Neue Stoßdämpfer für ELMO.

Wie kam es dazu? Ich stelle mir das recht kompliziert vor, in der Mongolei die passenden Teile zu bekommen.

Dirk: Das lag an einem Konstruktionsfehler. Als das Chassis hinten gebaut wurde – also die Aufnahmeplatte für den Aufbau, hat man die Kotflügel zu tief gelegt. Wenn die Stoßdämpfer bei Geländefahrten ins Schwingen kamen, setzten die Kotflügel auf den Reifen auf. Also habe ich auf der Krim die Kotflügel rausgeflext und höher eingeschweißt. Das brachte aber mit sich, dass der Aufbau jetzt auf einmal schwingen konnte. Und das haben wir dann auf dem Pamir gemerkt. Uns wurde angst und bange, als er anfing zu schaukeln. Und dann stellte sich heraus, dass die Stoßdämpfer überaltert waren. Das war so eine Sache, die wir vorher nicht mehr herausfinden konnten. Also musste unterwegs eine Lösung her. Mein Lieferant hat also Fahrzeugnummer und Produktnummer der Stoßdämpfer gecheckt und die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. ‚Hör mal Dirk‘, sagte der ‚es gibt schon die fünfte Generation dieser Stoßdämpfer und die werden sowieso nicht verbaut. Du brauchst da was Aktuelles‘. Also hat er ein Paket fertig gemacht und als wir in der Mongolei ankamen, warteten unsere Teile schon auf uns. Beim Austausch der Stoßdämpfer hat der Unimog gleich noch eine große Inspektion bekommen – mit Ventilen und so. Danach hatten wir quasi ein neues Fahrzeug.

Wow, was haben wir denn da gekauft. Der Unimog hat einfach keinen Schaden davongetragen – keine Dichtung und nichts.

Dirk Erker, KFZ- und Zweiradmeister auf Weltreise

Und wie sieht es mit Wartung aus? Gibt es viel zu tun, um ELMO fit zu halten?

Dirk: Alle 20.000 km wechsle ich Motoröl. Frontalachsenöl mache ich bei 40.000 km, wobei die Vorderachse ein bisschen umgebaut ist. Da sind spezielle Behälter dran, damit das Öl nicht in die Achsen verschwindet bei schneller Autobahnfahrt. Ich hatte auch vorher mit Gaggenau telefoniert. Die haben mir für Getriebe und Portalachsen ein bestimmtes Öl empfohlen und das funktioniert super. Beim Wechsel haben wir keine Späne gefunden, nur den ganz normalen Abrieb. In Tadschikistan habe ich einmal die Bremsen bergab heißgebremst – obwohl ich es eigentlich besser weiß. Wir haben dann angehalten und gesehen, dass die Bremsflüssigkeit aus dem Überlaufbehälter rauslief. Die Temperaturmessung ergab 200 Grad auf der Achse. Am nächsten Tag haben wir uns alles genauer angeschaut. Die Bremsscheiben vorn waren ganz leicht blau, aber das war nach zwei Tagen auch wieder weg. Und da habe ich wirklich gedacht: ‚Wow, was haben wir denn da gekauft‘. Der Unimog hat einfach keinen Schaden davongetragen – keine Dichtung und nichts.

Habt ihr außer den Stoßdämpfern auf der Reise weitere Dinge am Unimog angepasst?

Dirk: In der Mongolei haben wir festgestellt, dass wir trotz guter Batterien viel zu wenig Strom im Aufbau haben. Also haben wir beschlossen, uns mit dem Thema Solar zu beschäftigen…

Sonja: …und zwar am besten in Australien, denn die kennen sich mit Sonne aus.

Dirk: Und so war es dann auch. In Melbourne haben wir einen Unimog Besitzer kennengelernt, der dann gleich sagte, 'Das machen wir bei mir zuhause – ich weiß Bescheid'. Dann hat er mir einen Laden genannt und welche Teile ich dort kaufen soll. Das habe ich gemacht und dann haben wir gemeinsam 370 Watt aufs Dach gepackt. Mittlerweile ist auch die Lichtmaschine ans System angeschlossen. Und so läuft das bei uns: Immer, wenn etwas los ist, machen wir das unterwegs.

Sonja: Das Schöne ist, dass wir überall auf unserer Reise Anlaufstellen für solche Arbeiten haben, aber auch einfach so eingeladen werden.

Dirk: Das stimmt. Man muss sagen, die Unimog Gemeinde weltweit ist riesig. Wir haben jetzt schon Einladungen nach Chile und Nordamerika. Es gibt überall Leute, die Unimog fahren, uns helfen wollen und neugierig auf ELMO sind. Wir bekommen immer wieder Nachrichten von Leuten, die sagen 'Kommt vorbei egal was is!'. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Reise.

Mehr als ein Jahr früher als geplant machten sich Sonja, Dirk und ELMO auf Achse. Einige Umbauten führten sie deshalb kurzerhand auf der Reise durch. Auf der Krim installierte Dirk die Kotflügel des Unimog weiter oben.
Im Pamirgebirge wurde Team ELMO bewusst, dass neue Stoßdämpfer her mussten. In der Mongolei hieß es dann "gesagt, getan".
Außerdem wurde in Australien gewerkelt. Mit der Hilfe neuer Freunde erhielt ELMO eine Photovoltaikanlage.
Und auch neue Reifen erhielt ELMO "down under".
Mehr als ein Jahr früher als geplant machten sich Sonja, Dirk und ELMO auf Achse. Einige Umbauten führten sie deshalb kurzerhand auf der Reise durch. Auf der Krim installierte Dirk die Kotflügel des Unimog weiter oben.
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Kanada, USA und weiter – Team ELMOs Pläne.

Ihr seid schon weit gereist mit ELMO. Wisst ihr schon, wohin euch die Reise als nächstes führt?

Dirk: Fest steht nur, dass die USA die nächste Station nach Australien sein werden. Denn hierhin verschiffen wir ELMO. Dann wollen wir nach Kanada, aber wohin genau und wann wir wieder in die USA und später nach Mexiko einreisen: keine Ahnung. Da lassen wir uns treiben. Unser Ziel wäre auf jeden Fall bis Ushuaia an der Südspitze von Argentinien zu fahren. Also den groben Plan gibt es, aber inwiefern wir uns an den halten, das lassen wir uns offen.

Sonja: Vieles entscheidet sich auch unterwegs. Zum Beispiel bekommen wir viele Tipps von Einheimischen, die wir treffen. Oder wir sagen einfach, komm wir fahren da jetzt mal lang.

Dirk: Und das sind meist auch die schönsten Erlebnisse, weil du weißt einfach nicht, was morgen passiert.

Sonja: Und diese Überraschungen, die kann man nicht buchen.

Mehr von Team ELMO.

Auf ihrer Fahrt um die Welt erleben Sonja, Dirk und ELMO fast täglich spannende Abenteuer. Wir bleiben dran und werden euch weiterhin von der Reise berichten.

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