Mit dem Unimog Expeditionsfahrzeug auf Weltreise – Teil 1.
Für viele Menschen klingt es nach einem Lebenstraum: eine Reise rund um die Welt im umgebauten Unimog. Sonja Beheng und Dirk Erker haben sich diesen Traum erfüllt. Mit ihrem Unimog U 1450 L, Baujahr 1992, den sie liebevoll ELMO nennen, sind der KFZ- und Zweiradmeister und die Bauzeichnerin seit knapp neun Monaten unterwegs. Zwei Jahre hat das Ehepaar insgesamt für die Weltumrundung veranschlagt. Auf Facebook dokumentiert Team ELMO die Reise.
Den Zeitpunkt für ihr Abenteuer legten Sonja und Dirk ganz bewusst zwischen zwei Lebensabschnitte. Bereits vor der Reise haben sie die Zelte in ihrer alten Heimat Düsseldorf abgebrochen und sich einen Hof im sächsischen Bad Muskau gekauft. Den wollen die beiden naturverbundenen Jäger nach ihrer Rückkehr renovieren und für Touristen öffnen.
Im Unimog Expeditionsmobil immer weiter Richtung Osten.
Eure Reise begann im sächsischen Bad Muskau. Welche Route habt ihr von dort aus eingeschlagen und wie viele Länder habt ihr bisher bereist?
Dirk: Ich glaube, wir haben bisher 20 Länder bereist. Bereits nach drei Minuten Fahrt waren wir in Polen. Von dort ging es weiter Richtung Osten. Geplant war nur die ungefähre Route bis Wladiwostok – wegen dreier Visa. Russland wollte von uns wissen, wann wir ins Land wollen und wann wir es wieder verlassen.
Sonja: Der Zeitplan bis Wladiwostok war außerdem wichtig, weil wir auf keinen Fall im Winter durch Sibirien wollten.
Dirk: Ansonsten planen wir jeden Morgen neu. Während so einer Reise kann sich ja so einiges ändern – auch durch politische Gegebenheiten. Zum Beispiel wollten wir eigentlich nach Aserbaidschan und Armenien. Zu der Zeit war dort aber politisch ein bisschen zu viel Leben. Also haben wir die Route spontan angepasst.
Inzwischen seid ihr in Australien. Wie ging es von Russland aus weiter?
Dirk: Für den ELMO ging es per Schiff nach Australien, und für uns mit dem Rucksack nach Südkorea, Japan und Indonesien. Die Schiffsreise des Unimog konnten wir über das Internet verfolgen und fünf, sechs Wochen später hatten wir ELMO dann in Melbourne wieder.
Und dann gab es ein großes, herzliches Wiedersehen?
Sonja: Natürlich!
Dirk: Hör mal, das ist unser Haus! Kein Hotelbett ist so schön wie das ELMO-Bett. (lacht)
„Lass zusammenpacken und abhauen.“
Vor jeder Reise stehen Planungen. Wie lange war der Weg von der Idee bis zum Aufbruch?
Dirk: Anderthalb Jahre?!
Sonja: Dazu muss ich sagen, dass Dirk gerne mehr Zeit für die Planung gehabt hätte. Die Idee länger wegzugehen, entstand nach einer Reise nach China, Vietnam und den Philippinen. Dirk meinte dann, ok, wenn wir jetzt einen Schlussstrich ziehen und alles verkaufen, hätte ich aber zumindest gern einen Stützpunkt, wo unsere Sachen hinkommen und wo wir nach der Reise anlanden können. Und das haben wir dann auch umgesetzt.
Dirk: Bei einer Wanderung quer durch Deutschland hatten wir uns in den Osten verliebt und uns dann den Hof in Bad Muskau gekauft.
Sonja: Anschließend haben wir das passende Fahrzeug für die Reise gesucht. Und den ELMO gefunden. Als der dann bei uns stand, wuchs der Wunsch zu starten jeden Tag mehr. Dirk hatte eigentlich drei Jahre geplant, um den Unimog startklar zu machen. Nach einem Jahr meinte ich aber, lass zusammenpacken und abhauen.
Dirk: Einige Arbeiten am Unimog mussten wir dadurch unterwegs erledigen. Aber das haben wir bis jetzt auf der Reise gut geschafft. Wir hatten dafür auch immer wieder Anlaufstellen.