Futterproduktion mit Unimog Unterstützung.
Ein Jahr Unimog U 529 im Test. Das heißt bei der RegioGras eG aus Hergatz im Landkreis Lindau: rund 1.000 Betriebsstunden und rund 35.000 Kilometer auf dem Tacho. Das Fazit: „An den Spritverbrauch kommt kein Schlepper ran. Der Unimog hat mit Abstand den niedrigsten Verbrauch“, sagt Geschäftsführer Toni Eller. In der Vergangenheit hat die Genossenschaft, die sich mit ihren 830 Mitgliedern auf die Gras- und Maistrocknung spezialisiert hat, schon Unimog eingesetzt. 2100er und 2400er hießen die damals.
Um die zwölf Unimog haben wir schon verschlissen
Toni Eller, Geschäftsführer, RegioGras eG
Grüner Daumen, grüner Unimog.
Es war jetzt einfach wieder an der Zeit für die Genossen aus dem Allgäu, einen modernen Unimog anzuschaffen. Und damit dieser die Anforderungen der Milchviehfutter-Veredler erfüllt, wurde er mit allerlei Sonderausstattung bei der Unimog Generalvertretung Knoblauch-Wohlgschaft in Wangen bestellt: 495er-Reifen, Reifendruck-Regelanlage, K80-Kugelkopfkupplung, Zusatzscheinwerfer und Kamera hinten. Für den Fahrer gab’s ein bluetoothfähiges Radio obendrauf.
Saison hat der 529er von April bis November. „Dann wird er abgemeldet“, weiß Toni Eller. Denn sein neuer Unimog hat nur einen Auftrag: fahren. Als optionale Dienstleistung bietet die Genossenschaft nämlich ihren Mitgliedern, die weite Strecken zur Trocknungsanlage zurücklegen müssten, an, mit dem Unimog zu kommen, das Gras zu laden und zur Anlage zu bringen. Der Unimog U 529 fährt 90 km/h schnell und zieht problemlos den Pöttinger Jumbo Ladewagen mit 40 Kubikmetern Fassungsvermögen.
Unterwegs auf Feld und Straße.
Die Ausstattung der Agrar-Geräteträger ist zweckdienlich und lässt keine Wünsche offen. An Bord ist alles, was für den Job auf Acker und Straße gebraucht wird: Traktionsbereifung, Agrar-Pritsche, Zugmaul, Hydraulikanlage für Anhänger und eine ordentlich ausgestattete Kabine mit Klimaanlage und „besonders bequemem Sitz“, wie Marius Vaske betont. Denn die Unimog werden in der Transportlogistik eingesetzt. Teilweise legen sie bis zu 50 Kilometer vom Betriebsgelände bis zum Feld zurück.
„Wir veredeln die Filetstücke unserer Mitglieder“, erklärt Toni Eller und meint damit den Grünschnitt. Dieses hochwertige Gras wird in der Anlage in Hergatz zu sogenannten Cobs weiterverarbeitet. In der Fütterung werden bei Wiederkäuern, speziell bei Rindern, aber auch bei Pferden und Ziegen, seit Jahren Grascobs mit sehr gutem Erfolg eingesetzt. Auf diese Weise lässt sich in der Milchviehfütterung einerseits die Leistung der Tiere durch das Grundfutter erheblich verbessern, andererseits kann so der Zukauf von Kraftfutter reduziert werden.
Gutes aus dem Allgäu.
„In der Fütterung werden EU-weit ca. 70 % des Eiweißbedarfs durch Importe gedeckt“, heißt es bei der RegioGras eG. Ihre Grascobs bestehen aus heißluftgetrocknetem und zu Pellets verpresstem Gras der umliegenden Wiesen des Drei-Länder-Ecks. Durch die schnelle Trocknung und den verlustarmen Prozess werden alle wichtigen Inhaltsstoffe (Vitamine, Mineralstoffe) erhalten und durch thermische Behandlung wird die Eiweißstruktur in pansenstabiles „geschütztes“ Eiweiß umgewandelt.
Etwa 40 solche Anlagen werden in Deutschland betrieben, die meisten in Süddeutschland. 140.000 Tonnen Allgäuer Wiesengras und Maiscobs verarbeitet und vermarktet die Genossenschaft jährlich.