Mobilitätsgarant mit Stern.

Busse und Bahnen abschleppen – natürlich mit dem Unimog.

Bei den Stadtwerken Krefeld (SWK) dreht sich alles um die Mobilität. Dass die Räder rollen, garantiert ein neuer Unimog U 423. Wenn es klemmt, sorgt er dafür, dass Busse und Bahnen wieder laufen wie am Schnürchen.

Gut 160 Busse in Spitzenzeiten, 40 Straßenbahnen und eine ganze Brigade Entsorgungs- und Reinigungsfahrzeuge sind das Reich von Jörg Lingel. Als Fuhrparkleiter der SWK MOBIL GmbH ist er nicht nur für deren Beschaffung verantwortlich. Ebenso gehört zu seinen obersten Pflichten, die Mobilität seiner stattlichen Flotte zu gewährleisten.

Dazu hat er seit kurzem einen neuen Unimog U 423 im Fuhrpark. Denn hin und wieder muss ein Spezialist aus Jörg Lingels sechsköpfigen Mobilitätsteam ausrücken, um ein havariertes Fahrzeug ins Depot zu schleppen - meist nach einem Unfall mit unvorsichtigen Verkehrsteilnehmern. "Wir haben uns bewusst für den U 423 mit Wandlerschaltkupplung und kurzem Radstand entschieden", verrät Fuhrparkchef Jörg Lingel, "denn oft bleiben Busse oder Bahnen ausgerechnet an sehr engen und schwer zugänglichen Stellen liegen. Da müssen die Fahrer oft auf kleinstem Raum manövrieren."

Mit 40 Tonnen an der Kupplung.

Bleibt beispielsweise eine Straßenbahn stehen, kommt die Eggers-Kupplung zum Einsatz, mit welcher der neue Unimog hinten ausgestattet wurde. "Mit der ziehen wir mühelos - ohne die Fahrzeugkupplung zu belasten - eine havarierte Straßenbahn in die Werkstatt. Das sind knapp 40 Tonnen Leergewicht", erklärt Jörg Lingel. "Als Zweiwegefahrzeug wären im Schienenrangierbetrieb sogar bis zu 100 Tonnen ungebremste Anhängelast möglich", fügt Ralf Borauke hinzu, der für Jörg Lingel den Unimog bei Mercedes-Benz Spezialfahrzeug-Händler RKF-Bleses GmbH so konfiguriert hat, wie er jetzt auf dem Hof steht.

Immer den passenden Zubehör-Container an Bord.

Besonders freut sich Jörg Lingel über die Jotha CombiCon 5018U Hebeanlage, die auf dem Unimog als Wechselgerät montiert ist. "Die bestücken wir ab sofort mit einem passenden Container für jeden Einsatz", erläutert der Fuhrparkchef. Denn bisher wurden Spezialwerkzeuge, Hebe-Equipment und Abschlepp-Einrichtungen in einem separaten Anhänger mit zum Einsatzort gezogen. "So sparen wir nicht nur eine Menge Zeit, sondern sind vor Ort viel mobiler und beweglich", freut sich der Teamchef der mobilen Einsatzgruppe der SWK.

Die Anhänger zog übrigens der Vorgänger des U 423, ein silberfarbener U 400er, der mit einem 20-Metertonnen-Kran ausgestattet ist. "Der 'Alte' ist zwar noch topfit, aber wir sind sehr froh, dass wir ihn jetzt in Sachen Abschleppen und Rangieren entlasten können", erklärt Jörg Lingel. Der 400er ist so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau im Sonderfuhrpark der SWK. Den Unimog mit Kran brauchen wir regelmäßig bei Wartung- und Reparatureinsätzen für die Netzgesellschaft Niederrhein, die als Stromversorger in der Region die Netzsicherheit gewährleistet.

Wenn dann gleichzeitig mal wieder eine Straßenbahn durch einen fremdverschuldeten Unfall stehenbleibt, wird es nämlich eng mit nur einem Einsatz-Unimog. Mit dem "Neuen" ist das nun kein Problem mehr. Jörg Lingels Einsatz-Potenzial hat sich im Prinzip mehr als verdoppelt, seit der 423er mit von der Partie ist.

Sicherheit ist oberstes Gebot bei den SWK.

Neben der Eggers-Kupplung und dem Jotha-Container-System hat Jörg Lingels vor allem jede Menge Zusatzbeleuchtung für seinen Unimog geordert. "Zu unseren Aufgaben gehören oft Einsätze in abgelegenen Gebieten. In den Wintermonaten geht's da oft in die absolute Dunkelheit, da brauchen wir jede Menge Licht, um effektiv arbeiten zu können."

"Ich statte die Fahrzeuge in unserem Fuhrpark grundsätzlich mit allem Sicherheitsequipment aus, das zu bekommen ist, denn sowohl die Sicherheit unserer Mitarbeiter wie die der anderen Verkehrsteilnehmer ist für uns oberstes Gebot." Und das ist, so Unimog-Spezialist Ralf Borauke von der RKF-Bleses, kein Einzelfall. "Es ist gut zu sehen, dass auch gewerbliche Kunden gerne bereit sind, in Sicherheitssysteme zu investieren, wenn sie ihre Fahrzeuge ausrüsten."

Ein erfahrenes Team aus versierten Mechatronikern.

Das Team, das den Unimog zu seinen Einsätzen fährt, besteht aus sechs Mechatronikern und Chef Jörg Lingel selbst. Das bedeutet auch für den Fuhrparkleiter alle sechs Wochen eine Woche Bereitschaft im 24/7-Modus. So freut sich Jörg Lingel schon auf sein erstes Ausrücken mit dem neuen Unimog. "Hoffentlich erwischt es mich nicht so hart, wie vor drei Jahren", schmunzelt der Chef. "Damals musste ich ausrücken, weil wir in Krefeld Blitzeis hatten. Fünf Busse gleichzeitig waren völlig manövrierunfähig, einer hing außerhalb der Stadt im Graben fest. Da habe ich selbst nicht schlecht gestaunt, mit welcher Souveränität der 400er die Busse nacheinander wieder freigezogen hat", erinnert sich Jörg Lingel.

Und da wird ihn der neue U 423er mit Sicherheit nicht enttäuschen, was Wendigkeit, Grip und Zuglastvermögen angeht. Das Fahrerteam besteht aus Mechatronikern, die schon lange zum SWK-Werkstatt-Team gehören und in der Regel schon hier ausgebildet worden sind. Denn für den Job auf dem neuen Unimog reicht es keineswegs, wenn man einen Lkw-Führerschein hat. "Wer zum Bergen ausrückt, muss eine Menge auf dem Kasten haben", erklärt Jörg Lingel. "Denn beim Abschleppen muss alles besonders schnell gehen, damit der Verkehr in Krefeld schnell wieder reibungslos klappt."

Wenig später sehen wir, was Fuhrparkleiter Lingel meint. Eine Fahrschulstraßenbahn ist unweit des Betriebsgeländes stehen geblieben und blockiert einer der Hauptlinien des 80-Kilometer-Schienennetzes der SWK. Schon nach einer Viertelstunde öffnet sich das Haupttor zum Firmenhof und der Unimog kommt mit dem 40-Tonnen-Ungetüm am Haken um die Ecke. Einmal "umhaken" und schon schiebt er die Bahn rückwärts in die gigantische Werkstatthalle der SWK MOBIL GmbH – und der Stadtverkehr läuft wieder wie am Schnürchen.

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