Die Bergstütze sorgt für einen sicheren Stand.
Nachdem am anderen Ufer ein Baum als Seilumlenkung ausgewählt wurde, zieht Oswald das Spezial-Forstseil von der Trommel des Windenaggregats ab. Die Eintrommelwinde von Schlang & Reichart sitzt rechts versteckt in einem geschlossenen Kasten unter der Pritsche. Der mit Aufnahmen für Kippzylinder und Windenaufbau ausgerüstete Pritschenrahmen am U 430 ist verstärkt und besitzt klappbare Bordwände. Mit 2,0 x 2,05 x 0,5 m bietet die Pritsche trotz des geteilten Gerätekastens noch viel Platz für Leitern und Motorsägen. Klaus fährt die massive, 2-Meter-Hydrauliktragbergstütze aus – sie sitzt unter der Hinterachse und stemmt acht Tonnen. „Mit der Stütze hat der Unimog einen sicheren Stand für die Seilarbeiten.“
Bevor der erste Sägeschnitt folgt, muss das kräftige 11-mm-Seil fest auf Zug am Stamm, möglichst weit oben, verankert werden. Ist das Seil fest und ohne Durchhang, greift Kollege Michael Mayer beherzt zur „vollgetankten“ 660er Stihl und sägt zunächst einen dicken Keil aus dem Stamm, mit dem die Fallrichtung möglichst genau bestimmt wird. Michael ist nicht ganz zufrieden, klappt sein Visier abermals herunter und das Schwert der Kettensäge bohrt sich ins langfaserige Weichholz, Holzspäne schwirren durch die Luft. Es riecht nach Zweitaktöl. „Ist aber Bio und raucharm, wie alles, was wir verwenden. Auch der Unimog tankt und schmiert umweltfreundlich.“ Auf der Fallseite korrigiert der Mitarbeiter ein letztes Mal, lässt die Säge ein paarmal kurz aufheulen bevor er sich ans horizontale Schlitzen macht. Als letztes setzt der Teamchef dann an der Gegenseite drei Keile in den Stamm.
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Unimog in der Forstwirtschaft
Auch geeignet für die Innenstadt.
Nun ist Klaus an der Reihe – er dirigiert die Seilwindenhydraulik mit der Forstfunkanlage und steht so außerhalb des Gefahrenbereiches. Der Stamm ächzt, bis er schließlich unter Knirschen knickt und wie erwartet übers Wasser fällt. Dann wird das 90-Meter-Seil hydraulisch eingezogen. Eine Seileinlaufbremse sorgt für straffes Aufrollen, damit sich das Seil beim nächsten Mal leicht ausziehen lässt. Die Seilwinde wird in eine spezielle Dreiseitenkipppritsche integriert. Der Rahmen der Pritsche passt direkt auf die vorgesehenen Aufbaupunkte des Unimog. Sofern die Seilwinde nicht „auf Zug“ arbeitet, kann die Pritsche uneingeschränkt verwendet werden.
Da die Seilwinde am Heck sitzt, bleibt die Front des Unimog frei für häufig genutzte Anbaugeräte, etwa Mulcher oder Mähgerät. Die werden von der Flussmeisterstelle regelmäßig für Schnitt-, Trimm- und Arbeiten an den Hängen der Wasserwege verwendet. „Da arbeitet es sich im Hydrostatbetrieb mit dem neuen U 430 unkompliziert. Durch den Joystick an der Beifahrerseite ist Schneiden und Mähen einfacher als im Vorgänger.“ Seine Vielseitigkeit beweist der Unimog, weil die Landschaftspfleger ihn als Zugfahrzeug vor einem Tieflader einsetzen, mit dem sie ihren Bagger zu den Einsätzen transportieren – die ideale Kombination aus Arbeitsmaschine und Zugpferd. Neben dieser Flexibilität war die Umweltzonen-Konformität für den Neukauf ausschlaggebend. Denn der U 430 in Euro VI lässt sich auch in Münchens Innenstadt einsetzen.
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